top of page
  • AutorenbildAnne

Erfahrungsbericht: 6 Wochen Ketogene Ernährung



Keto-was? Ich dachte mir zu Beginn des neuen Jahres, dass es mal wieder Zeit wird für ein neues Experiment. Im letzten Jahr bin ich mit 30 Tagen vegan ins Jahr gestartet und wollte dieses Jahr etwas anderes ausprobieren. Okay, gut, ich hatte mir zwar vorgenommen auch in diesem Jahr wieder beim 'Veganuary' dabei zu sein und hatte auch angefangen, das Experiment dann aber nach gut 10 Tagen abgebrochen. Dieses Jahr hat es mir einfach nicht gefallen und nichts gegeben - sozusagen. Die Rezepte empfand ich als Last, ich habe mich nichts aufs Essen oder Kochen gefreut und fand alles irgendwie viel zu aufwendig... also habe ich abgebrochen.


Seit vor Weihnachten hatte ich mich aber mit einer anderen Ernährungsform, der ketogenen Ernährung, beschäftigt und fand diese ganz spannend. Zunächst hatte ich das Gefühl bei dem Suchwort "keto" auf Google nur auf englischsprachigen Seiten zu landen und auch die Instagramprofile waren alle irgendwie komisch bzw Werbungprofile für Abnehmpläne. Irgendwie erstmal nicht das, was ich am Anfang suchte. Ich habe mich dann weiterhin intensiv belesen und auch deutschsprachige Infos gefunden und dann Mitte Januar mit dem Experiment Keto begonnen.


Ketogene Ernährung - was ist das eigentlich?

Kurz gesagt ist Keto Low carb, High Fat, bzw fast schon No Carb, High Fat. Durch die fettreiche und kohlenhydratarme Ernährung wird der Körper in den Zustand der sogenannten 'Ketose' gebracht - das heißt statt Kohlenhydrate verbrennt der Körper Fett. Keto ist also eine noch strengere Form von Low Carb, denn die Aufnahme von Kohlenhydraten sollten 50g pro Tag nicht übersteigen. Ich bin aktuell bei 20-25g pro Tag, bin aber auch noch relativ am Anfang und kämpfe mich gerade dann doch mit Diätplänen durch den Keto-Dschungel.


Was kann ich denn dann jetzt noch essen?

Bei kochketo.de gibt es diese wunderbare Zusammenstellung der erlaubten Lebensmittel


Die Frage habe ich mir anfangs auch gestellt. Irgendwie war es leichter herauszufinden was man nicht essen darf als umgekehrt. Weggefallen sind Nudeln, Brot, Reis, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, viele Obstsorten, einige Milchprodukte, Zucker und zuckerhaltige Lebensmittel, Weizenprodukte etc etc... Klingt erstmal viel und anstrengend... ist es im ersten Moment auch, da bin ich ehrlich... vor allem das Essen gehen auswärts wird so leicht zum Problem, aber dazu später...


Erlaubt sind fast alle Fleischsorten, viel Fisch, Meeresfrüchte, Nüsse, Ei, Milchprodukte wie Quark, Käse und Co, Fette & Öle, Beerenobst und viel Gemüse. Also eigentlich dann doch nicht so die große Umstellung, oder? Oh doch! Am Anfang schon!


Wie ist es mir ergangen?

Aller Anfang ist schwer. Ich hatte mich zwar sehr viel belesen, aber das ist eben dann doch nicht das Gleiche. Anfangs bin ich mit einem quasi selbst kreierten Speiseplan gestartet und wollte so erstmal in die Ketose kommen. Der Anfang war wirklich hart und die ersten beiden Tage ging gar nichts und ich hatte alle Symptome der Keto Grippe - Hunger, Kopfschmerzen etc. Nach 2 Tagen war der Spuk aber zum Glück vorbei und mir ging es blendend. Ich hatte selten so viel Energie, bin morgens super gut aus dem Bett gekommen, hatte keine Kopfschmerzen, kein Heißhungergefühl und war satt... dann kam eine Zeit wo ich beruflich mehr unterwegs war und da habe ich festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist unterwegs ketogen zu leben. Es kam wie es kommen musste und ich bin aus der Ketose gefallen. Da es mir sehr schwer gefallen ist, von alleine wieder reinzukommen, bin ich dann auf den Ernährungsplan von ketocycle umgestiegen. Den mache ich nun seit etwas über 2 Wochen und es geht mir wieder blendend. Die Kilos purzeln, der Bauchumfang schmilzt nur so vor sich hin, das Energielevel ist extrem hoch, Heißhunger bleibt weg und das Sättigungsgefühl kommt auch schnell.



Wie reagiert Deine Umgebung?

Das ist tatsächlich ein anderes Paar Schuhe. Familie und Freunde haben erstmal komisch reagiert... "Wie? Du isst keine Kohlenhydrate? Was kannst du denn dann noch essen?" Ziemlich viel! Am Anfang wird man komisch angeschaut, aber letztlich tue ich das ja für mich und mein Körpergefühl und zum Glück ist mein Umfeld sehr verständnisvoll bzw. sie haben sich damit angefunden, dass ich eben nicht jede Mittagspause Pizza, Pasta und Burger bestelle... und es fehlt mir auch gar nicht.


Konntest Du schon Erfolge erzielen?

Oh ja! Neben dem besseren Körpergefühl purzeln die Kilos... und 5cm Bauchumfang sind auch schon weg und das bisher ohne Sport.. der kommt erst ab nächster Woche wieder dazu.


Wie verhält es sich mit Essen gehen?

Das ist tatsächlich ein kleines Problem und erfordert einiges an Planung vorab. Die klassischen Pizzerien und Italiener sind leider erstmal vom Tisch, außer es gibt Fleischprodukte oder Fisch. Asiatisch bzw Sushi ist auch sehr schwer und fast unmöglich geworden. Ich habe gelernt zu improvisieren in den letzten Wochen. Es gab sehr viel Salat mit Hähnchen oder Rind, bei Vapiano gibt es sogar Zoodles im Angebot oder ich greife aus brotlose Burger zurück. So richtige Probleme gab es bisher zum Glück nicht, aber ich habe auch jedes Mal vorgeplant und vorab die Speisekarte angesehen.




Ob ich mich dauerhaft ketogen ernähre, weiß ich aktuell noch nicht. Und auch alles was ich hier schreibe fußt nicht auf medizinischen Erkenntnissen, sondern nur aus meiner Erfahrung der letzten Wochen. Sicher ist Keto nicht für jeden etwas, ich fühle mich jedoch wohl damit.

186 Ansichten2 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen
Beitrag: Blog2 Post
bottom of page